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Umfahrung Aarwangen ist nach wie vor nicht umweltverträglich!

Einen Monat lang dauerte die Mitwirkung zur Verkehrssanierung Aarwangen, auf Grund der riesigen Datenmenge eine sehr kurze Zeit. Die VCS Regionalgruppe Oberaargau-Emmental hat sich die Unterlagen trotzdem angesehen und ist einigermassen konsterniert. Auf der einen Seite eine Sanierung der Ortdurchfahrt Aarwangen, die durchaus zu überzeugen vermag und andrerseits eine Umfahrung, die mit ihrer Zerstörung von Naherholungsgebieten und wichtigen Lebensräumen wie aus der Zeit gefallen ist.

Die Durchsicht der grossen Datenmenge zur Verkehrssanierung Aarwangen hinterlässt zwiespältige Gefühle. Neben einer mit zeitgemässen Mitteln projektierten Ortsdurchfahrt Aarwangen steht da die Umfahrung, mitten durch das Smaragdgebiet Oberaargau wie ein Relikt aus dem letzten Jahrhundert. Dies wirkt sich auch auf die Unterlagen aus. Man hat den Eindruck, dass hier alles versucht worden ist, die Umfahrung im positiven Licht erscheinen zu lassen. So wird im Umweltverträglichkeitsbericht das Thema „Klima“ in zwei kurzen Abschnitten als nicht relevant eingestuft. Dies bei einer Strasse, die zugegebenermassen Mehrverkehr generiert und bei der schon beim Bau der 450m langen Betonbrücke und eines Tunnelausbruchs grosse Mengen CO2 anfallen. Das ist heute, zeitgleich mit der Annahme der Motion Vanoni im Grossen Rat zur Klimafolgeabschätzung aller Grossprojekte des Kantons, nicht mehr akzeptabel.
Und es geht weiter so: die gesamte Smaragdgebiet - Frage wird mit einem kurzen Zitat aus einem Rechtsgutachten ad acta gelegt. Die Schweiz hat sich als Vertragspartnerin der Berner (!) Konvention verpflichtet, europäisch besonders wertvolle Lebensräume zu schützen. Diese Gebiete werden ins europäische Smaragd-Netzwerk aufgenommen und mit Auflagen belegt. Es ist richtig, dass diese Auflagen offen formuliert sind, sie enthalten aber klar die Verpflichtung, die betreffenden Lebensräume nicht zu gefährden. Diesen Pflichten kommt der Kanton Bern hier nicht nach.
Auch der Bewertungsbericht wirft Fragen auf. Der Zeitgewinn, der für eine positive Bewertung wichtigste Faktor, wurde im Bericht von 2015 mit 160‘000 Stunden angeben. Nun, im neuen Bericht sind es plötzlich 250‘000 Stunden, ein Plus von 40%.  Begründet wird diese Steigerung mit der lapidaren Bemerkung einer unterschiedlichen Abgrenzung der Modellperimeter. Vor dem Hintergrund einer 44%igen Kostensteigerung gegenüber dem Vorprojekt von 2015 ein doch seltsames Vorgehen. Auch diese Kostensteigerung hinterlässt ein fahles Gefühl. In der Referendumsabstimmung zum Projektierungskredit wurde immer mit Kosten vom 135 Mio +/- 20% argumentiert und heute haben wir eine Steigerung um 44%. Da stellt sich die Frage, wie relevant das damalige Abstimmungsresultat noch ist.

Die VCS Regionalgruppe Oberaargau-Emmental lehnt auch aus diesen Gründen die Umfahrungsstrasse nach wie vor ab und fordert, dass die zwei Projekte Sanierung Ortsdurchfahrt und Umfahrung getrennt werden, damit mit der Sanierung der Ortsdurchfahrt möglichst schnell begonnen werden kann. Denn dass die Situation in Aarwangen heute untragbar ist, bestreiten auch wir nicht. Das vorliegende Projekt zur Ortsdurchfahrt schafft hier Abhilfe. Mit einer Trennung der Projekte könnte also bereits jetzt mit der Sanierung begonnen werden und nicht erst in frühestens acht bis zehn Jahren.

<link file:30147 _blank download-link>zur Mitwirkung:

für weitere Informationen:

Fredy Lindegger, Vorstandsmitglied VCS Regionalgruppe Oberaargau-Emmental
Tel. 079 755 79 50
Mail: fredy.lindeggernoSpam@bluewin.noSpamch

Christoph Waber, Geschäftsleiter VCS Regionalgruppe Oberaargau-Emmental
Tel. 079 735 35 42
Mail: christoph.wabernoSpam@vcs-be.noSpamch

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