Jahresbericht 2022

VCS Regionalgruppe Oberaargau-Emmental

Wie schon das Jahr zuvor stand auch 2022 ganz im Zeichen der sogenannten Verkehrssanierungen im Oberaargau und im Emmental. Es begann gleich mit einem Paukenschlag, am 10. Januar 2022 trafen die Verfügungen der Bau- und Verkehrsdirektion beim VCS ein. Wie nicht anders erwartet, wurden die Einsprachen zu den beiden Megaprojekten sang- und klanglos abgewiesen. Postwendend fällte die VCS Sektion den Beschluss, beide Entscheide an die nächste Instanz, hier der Regierungsrat, weiterzuziehen. Das bedingte auch den Beizug eines Anwalts. Mit Dr. Kurt Moll, Rechtsanwalt in Bern, wurde ein kompetenter Vertreter für den VCS gefunden. Fristgerecht konnten die Beschwerden beim Regierungsrat am 25. Februar 2022 eingereicht werden. Seither hat das Verfahren keine substanziellen Fortschritte gemacht.
Mit der Sommersession der Grossen Rates folgte dann gleich der zweite „Höhepunkt“. Der Grosse Rat genehmigte, wenn auch knapper als bei den Projektierungskrediten, die Ausführungskredite für beide Projekte. Sehr schnell war klar, dass unter Leitung der Grünen Kanton Bern verschiedenste Organisationen das Referendum ergreifen. Das Erreichen der nötigen Unterschriften für das Doppelreferendum erforderte einen speziellen Effort, da die Frist in den Sommerferien begann und kurz nach den Herbstferien endete. Dank Einsatz aller Beteiligten gelang dies und am 7. November konnten die Unterschriften eingereicht werden.

Neben diesen zwei Grossprojekten war es im Regionalgruppen-Gebiet 2022 relativ ruhig. Die anderen hängigen Grossprojekte Lidl Roggwil und Digitec/Galaxus Utzenstorf befinden sich in der Warteschlaufe, für die Regionalgruppe bestand hier kein Handlungsbedarf.

Verkehrssanierung Burgdorf – Oberburg – Hasle (VSBOH)

Mit der Verfügung vom 10. Januar wurde unsere Einsprache gegen das Projekt Verkehrssanierung Burgdorf-Oberburg-Hasle von der Bau- und Verkehrsdirektion abgewiesen. Dieser Entschied war erwartet worden, trotzdem waren wir überrascht, wie pauschal die Verfügung verfasst war. Auf einzelne Einsprache-Punkte wurde nur sehr knapp oder gar nicht eingegangen.  Der Entschied zur Beschwerde fiel deshalb leicht. Grosses Gewicht in der Beschwerde erhielt wieder, neben dem Klima, die Grundwasser-Problematik. Es ist nach wie vor nicht einzusehen, wieso ein so massiver Eingriff in einen der grössten Grundwasserströme des Kantons unproblematisch sein soll. Aus Sicht der Grundwasserschutzes erscheint es unverantwortlich, beim heutigen Kenntnisstand über die Verletzlichkeit und Beschränktheit von Grundwasservorkommen und der anstehenden Klimaveränderungen ein Bauwerk in einen so grossen Oberflächenaquifer zu bauen.

Verkehrssanierung Aarwangen – Langenthal Nord

Auch für die Verkehrssanierung Aarwangen - Langenthal Nord traf die Verfügung am 10. Januar ein. Auch hier das gleiche Bild: in einer schon beinahe despektierlich zu nennenden Art wurde auch diese Einsprache zurückgewiesen. Gerade die vielen Landwirt*innen, die ebenfalls Einsprachen deponiert hatten, fühlten sich nicht ernst genommen, was die Anzahl der eingereichten Beschwerden neben derjenigen des VCS zeigt. Dies zeigt sich auch im Verein Natur statt Beton, der in der Folge immer mehr an Drive gewann. Bereits am 7. Mai fand wieder eine Aktion des Vereins statt. Entlang des Trassees der geplanten Strasse wurden Bänkli zusammen mit Informationstafeln aufgestellt und so darauf aufmerksam gemacht, was die Strasse alles zerstören würde. Die Bänkli wurden vor allem von Vereinsmitgliedern gesponsort. Die Aktion war ein so grosser Erfolg, dass noch Bänkli nachproduziert werden mussten. So konnten auch neue Mitglieder gewonnen werden, Stand 31.12.2022 120 Mitglieder. Grosse Arbeit leisteten die Vereinsmitglieder bei der Sammlung der Unterschriften für das Referendum. Nach dem Zustandekommen des Referendums gings sofort an die Planung des Abstimmungskampfes. An Ideen fehlte es nicht, und wurde für den Beginn des Abstimmungskampfes eine eindrückliche Aktion bei dem Vereinsmitglied Thomas Aeschlimann, einem direkt betroffenen Landwirt, geplant. Am Dreikönigstag 2023 wurden auf seinem Hof Mahnfeuer entzündet, die weit über die Region hinaus Wirkung zeigten.

Weitere Einsprachen und Mitwirkungen

Neben diesen grossen Projekten gab es für die Regionalgruppe Oberaargau-Emmental 2022 ein Projekt, bei dem rechtliche Schritte nötig waren. Die Regionalgruppe machte Einsprache gegen das Projekt „Radweg Roggwil – Langenthal“, das nicht nur aus Sicht des VCS ungenügend ist. Wichtigster Punkt der Einsprache ist der Umstand, dass Velofahrende aus Roggwil bis Langenthal die vielbefahrene Hauptstrasse bis zu viermal queren müssen.
Weiter wurde eine Mitwirkung zur Sanierung des Kreisels Dreilinden in Langenthal gemacht. Auch hier stellt sich das gleiche Problem wie beim Radweg Roggwil – Langenthal, im schlimmsten Fall müssen auch hier Velofahrenden viermal die Strasse queren.

Vorstand und Administratives

Der Vorstand traf sich an 6 Sitzungen, auf Grund der Umstände meistens per Video. Trotzdem funktionierte die Zusammenarbeit gut, es musste halt vieles improvisiert werden.

Vertretungen in Kommissionen und Begleitgruppen¨

  • Fachliche Begleitgruppe VSALN: Fredy Lindegger (in Vertretung für Christoph Waber)
  • Verein Natur statt Beton: Christoph Waber, Vorstand
  • Koordinationsgruppe VSBOH: Christoph Waber, Andrea Rüfenacht
  • Komitee Emmental mobil: Christoph Waber, Andrea Rüfenacht
  • RVK 2 Oberaargau: Fredy Lindegger
  • Begleitgruppe Verkehrslösung Langenthal: Christoph Waber
  • Regio move Burgdorf: Christoph Waber

 

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